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Projektleitung - Ein harter Weg?

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  • Projektleitung - Ein harter Weg?

    Hallo zusammen

    Ich möchte mich beruflich in Richtung Projektleitung entwickeln, und hoffe das Ihr mir vielleicht ein paar Tipps habt, welche Zertifikate und/oder Weiterbildungen für diesen Weg empfehlenswert sind. Mir ist bewusst, dass es kein 0815 Konzept gibt

    Ich hab im Sommer 06 meine Lehre als Informatiker Fachrichtung Systemtechnik mit Ehrenmeldung abgeschlossen (ohne BM und Matura hab ich auch nicht) und arbeite nun noch im selben Betrieb als Stv. des Geschäftsinhabers. Wir sind ein kleines Team mit 7 Personen wovon 4 Personen in der Treuhand/Webabteilung sind und 3 Personen in der Informatik für die Betreuung der EDV von KMU's und Gemeinden.

    Im Mai werde ich mich an den MCSA machen, das ist bereits definitiv. Zusätzlich plane ich einen Australienaufenthalt ende Jahr um mein Englisch zu verbessern und habe mich über das ITIL Programm informiert.

    Ich möchte in die Richtung Projektleitung da mich das Thema sehr interessiert komplexe und anspruchsvolle Projekte von A-Z durchzuplanen.

    Welche Tipps habt ihr für mich, dass ich mein Ziel erreiche? Es geht mir nicht darum dass es so schnell wie Möglich geht, sondern wie ich mein Ziel erreichen kann.

    Grüsse Stefan

  • #2
    AW: Projektleitung - Ein harter Weg?

    Hallo bolliester

    Ich bin gerade auf dem Weg zu unserem jährlichen iB-Treffen, weshalb ich mich erstmal ganz kurz fasse.

    Hast Du schon einmal unter
    SGO - Schweizerische Gesellschaft für Organisation und Management
    nachgesehen? dort findest Du einiges zu den Ausbildungsmöglichkeiten die Dir vorschweben.

    Übrigens, gratulation zum sehr guten Lehrabschluss.

    Und nun ruft unser IB-Treffen.
    Gruss
    Gandalf

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    • #3
      AW: Projektleitung - Ein harter Weg?

      Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Zettel, die man haben könnte (MCSE, CCIE usw) ne schöne Sache sind - letztendlich zählen aber vor allem die Fähigkeiten, fachliches Können und Erfahrung, Organisatonstalent, soziale Kompetenz, die Fähigkeit einen Überblick über das Geschehen zu haben und zu behalten (auch wenn es kompliziert und stressig wird), und gesunder Menschenverstand, um auch grosse Projekte leiten zu können. Wichtiger noch scheint oft gutes Selbstmarketing zu sein - selbstbewusstes, gewinnendes Auftreten hat oftmals grösseren Einfluss als fachliche Kompetenz. ;-)

      Entscheider die Projektleiter suchen, vertrauen prinzipbedingt eher einem Empfehlungsschreiben bzw. ARbeitszeugnis, das die bereits gestemmten Projekte auflistet, als einer Zertifikation.

      Am besten ist freilich, wenn man neben einer soliden Grundausbildung, Erfahrung auch Zertifikate mitbringt.

      Der "Job" muss einfach erledigt werden - und man vertraut "wichtige" jobs vor allem dem an, dem man die Erreichung der Projektziele am ehesten zutraut. Und man traut es vor allem Personen zu, die gute Referenzen haben, oder die sich gut verkaufen können.
      Zuletzt geändert von spacyfreak; 28.04.2007, 16:17.
      CCNA, CISS, MCSE, LPIC-1 .. CCNP in Arbeit
      642-812 / 640-801 / 642-551 / 642-502 / 70-292 / 70-215 / 70-270 / 70-216 / 70-217 / 70-218 / 70-219 / 70-224 / LPI 101 / LPI 102

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      • #4
        AW: Projektleitung - Ein harter Weg?

        Nun, wenn ich das richtig sehe bist du 20 Jahre alt, hast deine Lehre gerade fertig gemacht und dies in einer sehr kleinen Firma.

        Zu deinem Abschluss kann ich nur eins sagen...die wird dir, vorallem der gute Abschluss, nur bei deiner ersten Stelle nach der Ausbildung was bringen. Danach interessiert es niemanden mehr und es kommt vorallem auf dein Arbeitszeugnis an.

        Ich weiss nicht, ob es richtig ist mit 20 Jahren sich schon über Projektleitung Gedanken zu machen :-) Du solltest zuerst 4-5 Jahre praktische Erfahrung in der Arbeitswelt sammeln und dir überhaupt bewusst sein, was Projektmanagement überhaupt bedeutet ;-) in einer 7-Mann-Firma sieht dies seeeeehr viel anders aus, als in einem Unternehmen wo wirklich gewisse Prozesse etc. definiert sind und komplexere Vorgänge zu koordinieren gilt.

        spacyfreak hat es auch sehr gut auf den Punkt gebracht...deine menschlichte Qualitäten für diese Arbeit sind weitaus wichtiger, als all die Zertifikate, die du machen kannst...

        Ich kann dir nur sagen, wie ich das gemacht habe...

        Habe ebenfalls eine Informatiker-Lehre (mit BM) gemacht und konnte direkt in einem Projekt mitarbeiten die eine Portal-Umgebung mit 12'000 Benutzern zu bewältigen hatte...es war ein grosser Brocken und ich habe eigentlich Tag und Nach an diesem Projekt gearbeitet....musste sehr viel Abends zu hause weiterarbeiten und mein Ziel war es alle davon zu überzeugen, dass ich dieser Aufgabe gewachsen war...

        Nach dem Erfolgreichen abschliessen das Projekts bekam ich die Aufgabe als Applikationsverantwortlicher wiederum eine 10'000-Benutzer Applikation zu managen...

        Bei all diesen Arbeiten, waren die fachlichen Anforderungen, die ich eben über Zertifikate mache könnte (was ich nicht gemacht habe), das kleinste Problem...All die Punkte, die spacyfreak über die menschlichen Qualitäten erwähnt hat, waren da weitaus wichtiger...

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        • #5
          AW: Projektleitung - Ein harter Weg?

          Spacyfreak und chuanito haben aus meiner Sicht einige sehr wichtige Punkte erwähnt. Projektarbeit hat sehr viel mit Sozialkompetenz zu tun. Diese sogenannten „weichen Faktoren“ sind oft entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg eines Projektes. Hier einige „übliche“ Anforderungen an einen Projektleiter. (Vereinfacht)

          - Hat er ausreichende Sozialkompetenz? (Gesprächsführung, Konfliktmanagement etc.)
          - Hat er genügend Führungsstärke?
          - Genügt sein Organisationstalent?
          - Hat er ähnliche Aufgabenstellungen bereits einmal bearbeitet?
          - Ist die notwendige Sachkompetenz vorhanden?
          - Ist die notwendige Methodenkompetenz vorhanden? (Werkzeuge des Projektmanagements)
          - etc.

          Je grösser das Projekt, umso weniger ist die Sachkompetenz des Projektleiters gefragt. Bei grösseren Projekten ist der Projektleiter vor allem mit kommunikativen, planerischen und organisatorischen Aufgaben befasst.

          Zu Deiner Frage, wie Du vorgehen könntest um Dein Ziel zu erreichen, würde ich Dir folgendes empfehlen: (Es gibt verschiedene Wege zum Ziel!)
          - Eine gute Ausbildung um die nötige Methodenkompetenz zu erwerben (siehe z.B. mein erstes Posting hier)
          - Praxis, praxis, praxis! Suche dir Stellen bei denen Du in Projektteams mitarbeiten kannst
          - Stärke Deine Sozialkompetenz mit allen Mitteln (Lesen, Kurse, private Anwendung etc.)
          - Und lerne Dich gut zu verkaufen (Jetzt wird Spacyfreak sicher erfreut nicken )

          chuanito meinte, mit 20 Jahren sei es zu früh sich über Projektleitung Gedanken zu machen. Das sehe ich ein wenig anders. Ich finde es ausgesprochen gut, sich schon jung Gedanken darüber zu machen was man gerne tun oder lernen möchte und abzuklären wie man dieses Ziel erreichen kann. Natürlich kann sich das persönliche Ziel später ändern, aber das ist bei jedem Ziel so und für mich somit kein Grund nicht schon früh Pläne zu schmieden.

          Meiner ganz persönlichen Meinung nach, setzt sich bei Projektleitern meist der „Praktiker“ gegen den „Theoretiker“ durch. Projekte haben die unangenehme Eigenschaft, sich nicht an die in der Ausbildung gelernten Abläufe zu halten.

          Ich hoffe, mein Beitrag enthält einige Anregungen für Dich.
          Gruss
          Gandalf

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          • #6
            AW: Projektleitung - Ein harter Weg?

            @Gandalf

            Nun..ich denke auch, dass man mit 20 Jahren vielleicht auch gar nicht weiss, was Projektmanagement wirklich ist und da ist es ratsam zuerst eine gewisse Erfahrung in der Arbeitswelt zu sammeln.

            Ich kann nur von einem Beispiel reden....in meiner damaligen Klasse, gab es 2 Leute, die unbedingt nach der Lehre Wirtschaftsinformatik studieren wollten. Ich für meinen Teil wollte zuerst meine Erfahrung sammeln bevor ich überhaupt den Entschluss fasse mich weitere 3 Jahre auf die Sitzbank zu drücken...

            Nun, nach 4 Jahren bin ich zu 80% im Projektmanagement und die 2 Leute arbeiten nicht mehr in der Informatik und schon gar nicht im Projektmanagement

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            • #7
              AW: Projektleitung - Ein harter Weg?

              Zitat von chuanito Beitrag anzeigen
              @Gandalf

              Nun..ich denke auch, dass man mit 20 Jahren vielleicht auch gar nicht weiss, was Projektmanagement wirklich ist und da ist es ratsam zuerst eine gewisse Erfahrung in der Arbeitswelt zu sammeln.

              Ich kann ......
              Da hast Du sicher recht. Es ist aber aus meiner Sicht oft so, dass man am Anfang einer Berufslaufbahn nicht genau weis auf was man da hinarbeitet. Und auch wenn man es weis, verändern sich die Berufsbilder manchmal so stark, dass der "Traumberuf" plötzlich überhaupt nicht mehr erstrebenswert erscheint. Mit 20 Jahren in Sachen Ausbildung einfach zu warten, scheint mir in unserer sich sehr schnell ändernden Zeit ein recht zweischneidiger Weg zu sein.

              Das schöne an den Werkzeugen des Projektmanagement's ist aus meiner Sicht, dass man sie fast überall gewinnbringend benutzen kann. Verloren ist also eine Ausbildung/Weiterbildung auf diesem Gebiet nur selten. Siehst Du das auch so?
              Gruss
              Gandalf

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              • #8
                AW: Projektleitung - Ein harter Weg?

                Mit 20 Jahren, ohne grosse Erfahrung in der IT - da hast Du schlechte Karten bei Kunden. Ich gebe Dir einen Tipp: Informiere Dich mal über ITIL, da hättest Du wahrscheinlich eher eine Chance.

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                • #9
                  AW: Projektleitung - Ein harter Weg?

                  Jo. ITIL ist eines der Schlagworte der Stunde. Grosse Unternehmen versuchen Ihre IT Struktur nach ITIL auszurichten um die IT Abläufe zu optimieren u. eine höhere Effizienz und "Ordnung" in den IT Salat zu bekommen.

                  ITIL macht auch absolut Sinn - WENN die Firma eine Art "IT-Häuptling" hat, der neben fachlicher Übersicht, soziler Kompetenz auch Erfahrung in psychologischer Kriegsführung und Durchsetzungsvermögen (incl. Rückendeckung von der Geschäftsleitung) mitbringt.

                  Ansonsten fristet ITIL oft genug ein Dasein, auf das sich IT Theoretiker die nichts anderes zu tun haben einen runterholen können, das in der Praxis jedoch nur behindert anstatt die Prozesse wirklich zu vereinfachen und logisch zu strukturieren - wenn oben genannte Voraussetzungen nicht geschaffen sind.
                  CCNA, CISS, MCSE, LPIC-1 .. CCNP in Arbeit
                  642-812 / 640-801 / 642-551 / 642-502 / 70-292 / 70-215 / 70-270 / 70-216 / 70-217 / 70-218 / 70-219 / 70-224 / LPI 101 / LPI 102

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                  • #10
                    AW: Projektleitung - Ein harter Weg?

                    spacyfreak scheint kein wirklicher freund von itil zu sein... ;-)
                    hat sicher seine vorteile, aber wie du geschrieben hast, teilweise wird die realität arg "verkompliziert"...

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                    • #11
                      AW: Projektleitung - Ein harter Weg?

                      Zitat von merlin Beitrag anzeigen
                      spacyfreak scheint kein wirklicher freund von itil zu sein... ;-)
                      hat sicher seine vorteile, aber wie du geschrieben hast, teilweise wird die realität arg "verkompliziert"...

                      Ein Feind von ITIL bin ich keineswegs!
                      ITIL stellt ja nur ein Framework - sprich - Vorschläge dar, WIE man IT betreiben kann. ITIL ist ein Modell, das die in so ziemlich jedem Laden vorkommenden IT-Abläufe abbildet. Da gibts auch garnichts dagegen zu sagen, einen Rahmen für seine IT-Abläufe zu finden und flächendeckend zu etablieren.

                      Erfahrunsgemäss werden jedoch an sich gute Ideen oft genug zerredet, oder nicht konsequent genug umgesetzt. Und in DIESEM Fall ist es unter Umständen besser, weiterzumachen als gäbe es ITIL nicht - sonst kann der Nutzen, den ITIL bringen soll, garnicht eintreteten, stattdessen hat man zusätzlich zum ganz normalen täglichen Wahnsinn noch ein Formalitäten- und Verwaltungsmonster am Hals, das gepflegt und stets aktuell gehalten werden will.

                      Wie gesagt - es kommt auf die Durchsetzungsfähigkeit und den gesunden Menschenverstand der LEITUNG an. Wenn man ITIL in einem wirklich fetten Laden einführt, aber nicht alle IT-Handwerker konsequent durch Motivation oder bei Bedarf auch Druck zum Mitmachen bewegt werden, bringt es mehr administrativen Overhead als Nutzen.

                      Oft genug gehts Managern aber eigentlich garnicht drum, ob das, was sie für teuer Geld dachten einführen zu müssen, tatsächlich dem IT-Fussvolk und den Benutzer Vorteile wie besseren Service, weniger Ausfälle, Kostenersparnis bringt - leider ist diesen Manager-Köpfen viel wichtiger es so DARSTELLEN zu lassen als wäre "IHRE" Idee richtig super gewesen, um sich eben zu profilieren. In der Leitungsebene gehts eben leider viel zu oft um SHOW-EFFEKTE und sich-selbst-auf-die-schulter-klopfen als um tatsächliche Verbesserungen.
                      Da klaffen Vorstands-Gelaber und harte Realität viel zu oft total auseinander. Doch wen interessierts - die Manager bauen ihre Karriere aus, as IT-Volk kriegt jeden Monat sein Gehalt, und alle leben weiter.
                      Zuletzt geändert von spacyfreak; 18.10.2007, 21:19.
                      CCNA, CISS, MCSE, LPIC-1 .. CCNP in Arbeit
                      642-812 / 640-801 / 642-551 / 642-502 / 70-292 / 70-215 / 70-270 / 70-216 / 70-217 / 70-218 / 70-219 / 70-224 / LPI 101 / LPI 102

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                      • #12
                        AW: Projektleitung - Ein harter Weg?

                        Hallo Spacyfreak

                        Lange nicht gelesen. So langsam interessiert es mich um was es bei ITIL genau geht. Dein Beitrag ist recht treffend für einige "Systeme" mit denen ich arbeite. Die IT scheint doch keine einsame Insel zu sein.
                        Gruss
                        Gandalf

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