Unter den Schädlingen fand er Programme, die ganze Festplatteninhalte mit einem Virus infizieren können, Passwörter etwa für den AOL Instant Messenger stehlen oder die befallene Maschine mit einer Hintertür versehen, damit sie aus der Ferne als Spamversender oder Teilnehmer an einer Distributed-Denial-of-Service-Attacke (dDoS) missbraucht werden kann. Zur Verbreitung derartiger Schadroutinen kommen laut Hughes, wie er im Magazin Wired berichtet, drei Mechanismen in Betracht: Neben böswilligen Programmierern, die ihre Sharing-Angebote wissentlich mit Viren infizieren, und Würmern, die nach dem Herunterladen gleich das ganze lokale Sharing-Verzeichnis befallen, gebe es auch Würmer, die das ganze Peer-to-Peer-Netzwerk gezielt nach Download-Verzeichnissen durchsuchen und sich von selbst dort zu installieren versuchen.
Keine Gefahr geht offenbar von Musik- oder Videodateien aus. Trickreiche Lösungen, Netzteilnehmern ausführbare Programme auch unter solchen Dateinamen wie .WAV oder .MPG unterzuschieben und die Opfer dann mit irreführenden Begleitinformationen zu deren manueller Ausführung zu bewegen, scheinen im Netz noch keine Verbreitung gefunden zu haben. Insgesamt sei die Zahl der verschiedenen Viren, vor denen besonders Kazaa-Nutzer auf der Hut sein müssen, seit Januar 2003 von deren neun auf satte 21 angewachsen. Die Situation bei anderen Tauschbörsen wie eDonkey hat Hughes nicht untersucht. (hps/c't)
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