497 Millionen Euro – umgerechnet 772 Millionen Franken – das ist die höchste Kartellstrafe, die Brüssel jemals gegen ein einzelnes Unternehmen verhängt hat. Den bisherigen Strafrekord hält unser Pharmakonzern Roche mit einer Geldstrafe von 462 Mio. Euro (716 Millionen Franken).
Der weltgrösste Softwarekonzern habe seine beherrschende Marktstellung beim Betriebssystemen für Personalcomputer ausgenutzt und damit EU-Wettbewerbsrecht verletzt, entschied die EU- Kommission. Die Behörde beendete damit ein seit vier Jahren laufendes Wettbewerbsverfahren.
Konkret geht es um das Multimediaprogramm Windows Media Player. So klagen etwa die US-Firmen Apple und RealNetworks, ihre Software zum Abspielen von Audio- und Videodateien habe wegen der Verknüpfung des Media Player mit Windows auf dem Markt keine Chance.
Die EU-Behörde verpflichtete Microsoft zudem zur Änderung von Geschäftspraktiken. Brüssel gab dem Konzern 90 Tage Zeit, Computerherstellern auch eine «Windows»-Version anzubieten, die nicht mit dem so genannten Mediaplayer zum Abspielen von Multimediaprogrammen gekoppelt ist. Damit sollten Konkurrenten bessere Marktchancen bekommen.
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