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Informatiklehren neu aufgebaut

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  • Informatiklehren neu aufgebaut

    Ab dem nächsten Jahr ist die Informatiklehre in der Schweiz weitgehend einheitlich. Die Richtung "Support" wird gestrichen.

    Die Revision der Informatikgrundbildung ist abgeschlossen, wie der Verband ICT-Berufsbildung heute mitteilt. Ab dem nächsten Jahr wird die Informatiklehre in der neuen Version durchgeführt. Sie umfasst nur noch drei Fachrichtungen und soll für eine schweizweit weitgehend einheitliche Ausbildung sorgen.
    Eine inhaltliche und formelle Erneuerung war langsam dringlich: Die seit 1995 bestehende Informatiklehre wurde 2004, also schon vor fast zehn Jahren, zum letzten Mal revidiert. In dieser Zeit hat sich in der Informatik vieles getan.
    Die Anpassung an neue Anforderungen zeigt sich unter anderem in den Fachrichtungen: Bisher wird die Informatiklehre mit den vier Schwerpunkten Applikationsentwicklung, Systemtechnik, generalistische Ausrichtung und Support durchgeführt. Davon bleiben ab 2014 wie bereits seit einigen Monaten geplant die beiden Fachrichtungen Applikationsantwicklung und Systemtechnik. Die "generalistischeAusrichtung" wird durch die neue Fachrichtung "Betriebsinformatiker" ersetzt.
    Eine eigene Fachrichtung Support wird es nicht mehr geben. Diese Entscheidung führte, obwohl bereits jetzt vielerorts nur noch wenige Lehrlinge in dieser Fachrichtung ausgebildet wurden, zu einigen "heftigen Enttäuschungen" , wie ICT-Berufsbildung erklärt. Eine Nachfrage bei Betrieben, die Supporter ausbilden, habe aber ergeben, dass eine Mehrheit auf Systemtechnik- und Betriebsinformatikausbildungen oder die zweijährige Ausbildung "Informatikpraktiker mit Eidgenössischem Berufsausweis" (EBA) ausweichen werde. Zudem seien, entgegen den Bedenken einiger Betriebe, auch gute RealschülerInnen für die neu positionierte Informatiklehre geeignet.
    Jeder Betrieb darf alle Fachrichtungen anbieten
    Im Gegensatz zu bisher darf nun jeder Betrieb Lehrlinge in allen drei Fachrichtungen ausbilden, falls er die Voraussetzungen erfüllt. Ob die Berufsschulen Klassen in allen drei Richtungen anbieten, oder ob Lehrlinge in einem benachbarten Kanton zur Schule gehen müssen, entscheidet der jeweilige Kanton.
    Der Unterricht an den Berufsfachschulen wird 1000 Lektionen in Informatik und 600 Lektionen für ergänzende Kompetenzen umfassen. Für überbetriebliche Kurse werden 35 Tage reserviert. Um trotz der schweizweiten Vereinheitlichung einige lokal unterschiedliche Anforderungen berücksichtigen zu können, werden acht Schulmodule und acht Module für überbetriebliche Kurse regional festgelegt. Dies soll von den jeweiligen Lehrmeistervereinigungen zusammen mit den Betrieben übernommen werden.

    Quelle: Inside-IT: Die neue Informatiklehre steht

  • #2
    AW: Informatiklehren neu aufgebaut

    Danke für die Info. Ich persönlich war auch sehr enttäuscht über die Entscheidung der ICT und kann deren Gedanken nicht ganz nachvollziehen.

    Aus meiner Sicht wird mit dem wegfallen der Supporter Ausbildung eine ganze Leistungsklasse wegradiert, resp. degradiert.

    Bisher:
    Sek A - Systemtechniker, Applikationsentwickler, Mediamatiker
    Sek B - Supporter
    Sek C - Informatikpraktiker

    Neu ab Sommer 2014:
    Sek A - Systemtechniker, Betriebsinformatiker, Applikationsentwickler, Mediamatiker
    Sek B - Informatikpraktiker
    Sek C - Informatikpraktiker

    Da der Unterschied zwischen Systemtechniker und Betriebsinformatiker nur ganz wenige Schulmodule ausmacht, gibt es für Lehrbetriebe keinen Grund, Betriebsinformatiker auszubilden. Sowohl Systemtechniker sowie Betriebsinformatiker wird ja ein Sek A Niveau vorausgesetzt. Ich gehe davon aus, dass die meisten Lehrbetriebe auf die Systemtechniker Ausbildung setzten werden und der Betriebsinformatiker schnell wieder verschwinden wird. Ich gebe dem Berufsbild keine Chance.

    Als Lehrbetrieb haben wir uns auch schon mehrmals mit dem Gedanken gespielt, Supporter Lehrstellen anzubieten. Das hat sich jetzt aber erübrigt; wir bleiben bei den Systemtechnikern.

    Ich finde es sehr schade, dass Sek B Schülern der Weg zu einer IT Karriere mit diesem Entscheidung massiv erschwert wird. Ich kenne einige Beispiele von Sek B Schülern die eine Supporter Lehre abgeschlossen und sich in der Lehre so gut entwickeln haben, dass sie ein Zusatzjahr zum Systemtechniker anhängen konnten. Eine solche Möglichkeit fällt jetzt weg. Es gibt einfach junge Menschen, die brauchen etwas länger damit der Knoten aufgeht. Und diese Jugendlichen haben es in unserer Leistungsgesellschaft immer schwerer. Das zeigt auch der Entscheid der ICT. Leider!

    Gruss
    Zuletzt geändert von schubo; 06.11.2013, 10:04.
    "Es ist gelogen, dass Videogames Kids beeinflussen. Hätte Pac-Man das getan, würden
    wir heute durch dunkle Räume irren, Pillen fressen und elektronische Musik hören"
    Kristian Wilson, Nintendo Inc. 1989

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    • #3
      AW: Informatiklehren neu aufgebaut

      Habe langsam den Durckblick verloren, zu meiner "Lehrzeit" hiess das ganze noch
      Geräteinformatiker und Informatiker aber da gabs auch noch nicht ganz so viele Klassen --> 2

      Verstehe aber die Änderung nur bedingt, da gerade in der Lehre die Leute ja oft den Knopf so richtig aufmachen und dann TOP sind.
      Ich denke schlussendlich kommt es doch auf die Motivation und die Einstellung der Leute an.
      "Wenn man etwas nicht weiß, so kann man fragen, wenn man etwas nicht kann, so kann man es lernen."

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