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Drastische Gebührenerhöhungen für deutsche Internetradios

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    Die Welt wird um eine grosse Errungenschaft ärmer.
    Wird hoffentlich nicht so heiss gegessen - oder - Haben die einen an der Waffel?

    Ab April 2005 sollen die Gebühren, die Internetradios für die Ausstrahlung der Musik an die GVL zahlen müssen, erhöht werden. Die neuen Tarife übersteigen die bisherigen um bis zu 1000%. Ein massenhaftes "Sterben" deutscher Internetradios wird befürchtet. Hinzu kommen Nutzungsbedingungen, die technisch kaum umgesetzt werden können und die Sender in ihrer Programmgestaltung extrem einschränken.

    Die von der GVL, Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten, für den April 2005 angekündigte Erhöhung der Gebühren für die Ausstrahlung von Musik sorgt bei Internetradios für Ärger. Die neue Tarifstruktur orientiert sich an internationalen Vorbildern wie den USA und der Schweiz - Doch auch dort waren die Änderungen nicht erfolgreich und wurden von zahlreichen Protesten begleitet. Viele Internetradios mussten in diesen Ländern bereits ihren Betrieb einstellen, weil sie die erhöhten Gebühren nicht zahlen konnten. Das droht nun auch in Deutschland: Die zu zahlenden Gebühren werden je nach Internetradio bis zu 1000% höher liegen als bisher und so auch vielen großen und kleinen deutschen Internetradios den Sendebetrieb unmöglich machen. Ein Rechenbeispiel: Ein kommerzieller Internetradiosender mit 25 möglichen Hörern zahlt bisher pauschal 25 Euro pro Monat an die GVL. Nach der neuen Vergütung werden monatlich 270 Euro fällig bei 25 Hörern und ca. 15 gespielten Liedern pro Stunde.

    Zusätzlich zu dieser Vergütung für die gesendete Musik wird eine Gebühr erhoben für die Lieder, die der Radiosender in seiner Datenbank gespeichert hat. Pro Lied zahlt ein kommerzieller Sender jährlich 0,25 Euro. Aber das ist noch nicht alles, denn auch die Ausstrahlung des Radioprogramms im Ausland muss gesondert bezahlt werden! Kommerzielle Sender, die in höchstens zehn Ländern zu hören sind, werden jährlich mit 1.500 Euro zur Kasse gebeten, kann der Sender in über 100 Ländern empfangen werden, stehen 6.500 Euro Gebühren pro Jahr an. Sind Radiosender jedoch bereit, ihr Programm nur im Inland zu senden, müssen sie verhindern, dass ihr Programm im Ausland gehört werden kann - Das ist allerdings technisch nur äußerst schwer machbar und kann nicht zuverlässig gelöst werden.

    Außerdem gelten ab April 2005 neue Nutzungsbedingungen, die teilweise recht fragwürdig sind. So darf zum Beispiel nicht mehr vorab angesagt werden, welches Lied als nächstes gespielt wird. Erlaubt ist dann nur noch, den Hörern mitzuteilen, welcher Künstler - in einem nicht näher spezifizierten Zeitraum - zu hören ist. Anmoderationen des nächsten Liedes, wie sie normal sind im Radio, werden damit unterbunden. Darüber hinaus wird das Musikprogramm eingeschränkt: Innerhalb von drei Stunden dürfen nur noch maximal drei verschiedene Titel eines Albums oder vier verschiedene Titel eines Künstlers gespielt werden. Sendeformate wie Musiker-Porträts oder die beliebte "CD der Woche" sind so nicht mehr möglich. Auch soll der Radiosender dafür sorgen, dass man das gesendete Programm nicht aufnehmen kann, insbesondere nicht automatisch in einzelne Musiktitel getrennt.

    Neben diesen Regelungen sollen noch weitere Nutzungsbedingungen in Kraft treten. Mehr Informationen zu diesem Thema bietet die Webseite der GVL, wo auch die neuen Tarife nachgelesen werden können. Ein Artikel vom Magazin Telepolis gibt genauen Aufschluss über die geänderten Nutzungsbedingungen.

    Da dieses Thema alle angeht, die Internetradio selbst machen oder auch nur hören, wird allgemein zum Protest gegen die neuen Verordnungen aufgerufen. Auch du kannst dich engagieren. Der Radioring, eine Vereinigung von Internetradios, führt selbst Protestaktionen durch, an denen man sich beteiligen kann. Dort findest du auch jede Menge Informationen zum neuen Tarifmodell. Bei GVL-Protest.de kannst du deine Meinung sagen und dich in die Protestliste eintragen.

    Quelle: http://www.phonostar.de/pages/news.php

    Grs Jürg
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