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Unerlaubte Fragen an den Stellenbewerber

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  • Unerlaubte Fragen an den Stellenbewerber

    Hallo Miteinander

    Ich denke das nachstehende dürfte auch hier im Board für einige von Interesse sein.

    Immer wieder taucht in meinem Umfeld die Frage auf, was darf der Arbeitgeber eigentlich den Stellenbewerber fragen und was nicht. Das ist im Detail immer wieder schwer zu beantworten, da es ganz auf die aktuelle Situation ankommt. Grundsätzlich gilt das folgende.

    Was darf im Bewerberinterview durch den Arbeitgeber NICHT gefragt werden

    - Familienplanung
    - Vorstrafen
    - Religiöse Zugehörigkeit
    - Parteizugehörigkeit
    - zwischenmenschliche Beziehungen

    Das OR Art. 328b und auch das Datenschutzgesetz verbieten es dem Arbeitgeber grundsätzlich, Fragen zu stellen, die keinen sachlichen Arbeitsplatzbezug haben und die Persönlichkeit des Bewerbers betreffen. Fragen zum Persönlichkeitsbereich des Bewerbers sind nur zulässig, wenn sie einen klaren Arbeitsplatzbezug haben. (z.B. Religionszugehörigkeit beim Pfarrer)

    Gruss
    Gandalf
    Gruss
    Gandalf

  • #2
    Interessant. Danke Gandalf.
    beste Grüsse
    Trainer

    "Es regnete nicht, als Noah die Arche baute!"

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    • #3
      Danke für die Infos ...

      Eine Frage noch wegen den Vorstrafen ...
      Darf da der Arbeitsgeber nicht fragen ob er/sie einen einwandfreien Leumund hat???
      Wenn man alles ausgeschaltet hat, was unmöglich ist, bleibt am Ende etwas übrig, das die Wahrheit enthalten muss

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      • #4
        Hallo Gandalf,

        sehr interessant, leider sind es nicht nur die Stellenanbieter sondern auch die Stellenvermittler (Headhunters) welche auf den Fragebögen solche Fragen haben.

        Ich selber hatte Fragen über Militärischer Grad, Parteiangehörigkeiten, geplante Weiterbildungen und dauer oder sind Sie Mitglied in einer Gewerkschaft etc.

        Ich fülle Fragen welche mir zu tief in die Privatsfähre gehen generell nicht aus. Denn was sagt eine Parteiangehörigkeit oder Mitglied in einer Gewerkschaft über die fähigkeiten aus.

        Vor allem was passiert mit den Daten?

        Gruss Sugerli

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        • #5
          Hallo Xheon

          Grundsätzlich dürfen Fragen über privates, z.B. nach Schulden, Krankheiten oder Vorstrafen nicht gestellt werden. Wenn aber die Auskunft einen direkten Zusammenhang mit der Stelle hat darf die Frage gestellt werden. Also eine Verurteilung wegen Veruntreuung ist für die Stelle als Bankkassier von Belang. Aber die gleiche Verurteilung ist für einen Lagerarbeiter nicht von Belang. Es gibt sogar Urteile/Fachartikel, die dem Bewerber bei persönlichen Fragen ein „Notlügerecht“ einräumen. Der Hintergrund dabei ist, dass zum Teil unrechtmässige Fragen gestellt werden und der Bewerber diesen Fragen ja nicht ausweichen kann. Wenn er die unrechtmässigen Fragen nicht beantwortet, macht er sich verdächtig. Er kann sich also nur mit einer „Notlüge“ schützen.

          Ich möchte aber doch darauf hinweisen, dass da vieles recht unklar ist. Man könnte es vielleicht so umschreiben. Fragen über privates, dürfen nur gestellt werden wenn ein KLARER Bezug zur Arbeitsstelle besteht. (Krankheit oder Schwangerschaft als Krankenschwester oder Religion als Pfarrer etc.) Im Zweifelsfall sind die persönlichen Fragen nicht erlaubt.

          In der Praxis liegt der „Teufel“ im Detail. Wie soll der einfache Bewerber in seiner Nervosität beim Bewerbungsgespräch entscheiden, welche Frage noch erlaubt ist und welche nicht.


          Gruss
          Gandalf
          Gruss
          Gandalf

          Kommentar


          • #6
            Original geschrieben von Sugerli
            Hallo Gandalf,

            sehr interessant, leider sind es nicht nur die Stellenanbieter sondern auch die Stellenvermittler (Headhunters) welche auf den Fragebögen solche Fragen haben.

            Ich selber hatte Fragen über Militärischer Grad, Parteiangehörigkeiten, geplante Weiterbildungen und dauer oder sind Sie Mitglied in einer Gewerkschaft etc.

            Ich fülle Fragen welche mir zu tief in die Privatsfähre gehen generell nicht aus. Denn was sagt eine Parteiangehörigkeit oder Mitglied in einer Gewerkschaft über die fähigkeiten aus.

            Vor allem was passiert mit den Daten?

            Gruss Sugerli
            Hallo Sugerli

            Das Problem ist allgemein bekannt. Wenn man es sich leisten kann Fragen nicht zu beantworten, ist das Problem noch einigermassen lösbar. Aber wenn jemand das nötige Wissen oder die nötige Freiheit nicht besitzt, wird es bitter. Viele Firmen machen mit den unrechtmässigen Fragen munter weiter, da es nur selten Widerstand gibt oder Klagen eingereicht werden.

            Du sprichst im letzten Satz von Datenschutz. Es gibt Gerüchte, dass es ihn noch gibt.

            Gruss
            Gandalf
            Gruss
            Gandalf

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            • #7
              Sehr intressante Sache. Ich denke dass muss man sehr abwägen, was man beantworten will und was nicht. Wenn man zuviel offen lässt, hinterlässt das keinen guten Eindruck, aber zuviel darf man auch nicht preisgeben. Das ist ein zu starker Eingriff in die Privatsphäre.

              @Gandalf
              Ich trample jeden Tag auf unserem Datenschützer herum. Er hat das Büro direkt unter mir
              "Es ist gelogen, dass Videogames Kids beeinflussen. Hätte Pac-Man das getan, würden
              wir heute durch dunkle Räume irren, Pillen fressen und elektronische Musik hören"
              Kristian Wilson, Nintendo Inc. 1989

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              • #8
                Original geschrieben von schubo

                @Gandalf
                Ich trample jeden Tag auf unserem Datenschützer herum. Er hat das Büro direkt unter mir
                Trample ruhig weiter. Dann kann man wenigstens sicher sein, dass er wach ist.

                Gruss
                Gandalf
                Gruss
                Gandalf

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                • #9
                  Danke für die Infos
                  Wenn man alles ausgeschaltet hat, was unmöglich ist, bleibt am Ende etwas übrig, das die Wahrheit enthalten muss

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                  • #10
                    und was sagt man am besten, wenn man explizit nach dem letzten lohn gefragt wird?
                    das ist immer so ein blöder knackpunkt wo man schlagfertig sein muss.

                    in einem bewerbungsseminar hiess es mal vor ein paar jahren......gegenfrage: "was ist ihnen die stelle denn wert?"
                    oder so ähnlich *g*

                    wie macht ihr das jeweils??
                    MCSE 2003, MCSA 2003, MCDST, MCTS (SCCM 2012)
                    70-270, 70-290, 70-291, 70-271, 70-272, 70-293, 70-294, 70-299, 70-297, 70-243

                    Kommentar


                    • #11
                      ich denke wenn sie wollen finden sie's sowieso raus was du verdient hast...

                      meistens kommt die frage wieviel man verdient hat ja nachdem man eine forderung gestellt hat...

                      ich hab dann meistens gesagt: etwa gleich viel...auch wenns 500-1000fr unterschied waren^^

                      für lohnerhöhung wenn du den chef gut kennst könntest du's so machen:
                      du schreibst auf einen zettel wieviel du willst und der chef wieviel er geben will und dann trefft ihr euch in der mitte...
                      MCSE+S, CompTIA S+, CAS Information Security, MAS Information Security

                      Kommentar


                      • #12
                        Original geschrieben von moonman
                        und was sagt man am besten, wenn man explizit nach dem letzten lohn gefragt wird?
                        das ist immer so ein blöder knackpunkt wo man schlagfertig sein muss.

                        in einem bewerbungsseminar hiess es mal vor ein paar jahren......gegenfrage: "was ist ihnen die stelle denn wert?"
                        oder so ähnlich *g*

                        wie macht ihr das jeweils??
                        Sich darauf zu verlassen, dass man beim Bewerbungsgespräch schlagfertig sein wird, scheint mir für die meisten Bewerber ein zu grosses Risiko zu sein.

                        Warum nicht das effektive Gehalt angeben. Man kann ja erwähnen, dass man damit eben nicht zufrieden war. Das Bewerbungsprozedere ist für viele schon genügend kompliziert und nervenaufreibend. Je weniger Unsicherheiten bestehen um so ruhiger kann man die Bewerbung durchstehen. Sobald ein "modernes" Bewerbungsprozedere abläuft (z.B. Assessments und ähnliches) werden die meisten Bewerber sehr froh sein, sich nur auf die Fragen und Aufgaben zu konzentrieren und sich nicht noch Gedanken machen zu müssen was man zu wem sagen darf/soll/muss.

                        Wenn der Personalchef nur schon das Gefühl bekommt, dass einige Angaben nicht richtig sind, sinken die Chancen auf die Stelle rapide. Wenn die Angaben dann noch nachweislich falsch sind ist die Stelle dann wohl endgültig ausser Reichweite.

                        Die erwähnte Gegenfrage ist aus meiner Sicht nicht für alle ein guter Weg. Ist man ein gesuchter Fachmann/Fachfrau warum nicht. Wenn man die Stelle aber unbedingt haben will und es sich nicht um etwas ganz spezielles handelt würde ich von solchen Gegenfragen eher abraten.

                        Gruss
                        Gandalf
                        Gruss
                        Gandalf

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                        • #13
                          Ich habe gepokert und meinen Lohn 1000 CHF erhöht. Mein gegenüber meinte, dass sie mir so viel nicht geben können. Wir haben und dann bei 800 CHF gefunden und zudem wurde ich bei der nächsten Lohnrunde berücksichtigt. So hatte ich nach 6 Monaten Arbeitszeit 1000 CHF mehr als früher. War riskant, hat sich aber gelohnt.

                          Sowas ist aber sicher mit vorsicht zu machen.

                          Grundsätzlich würde ich meine Vorderungen klarmachen. Schliesslich ist der Lohn doch auch ein Motivationsfaktor.
                          "Es ist gelogen, dass Videogames Kids beeinflussen. Hätte Pac-Man das getan, würden
                          wir heute durch dunkle Räume irren, Pillen fressen und elektronische Musik hören"
                          Kristian Wilson, Nintendo Inc. 1989

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                          • #14
                            Hallo schubo

                            Gut gelaufen! Hast Du evtl. vorher zu wenig verdient? Oder ist Dein „Marktwert“ stark gestiegen? Oder hattest Du einfach Glück?

                            Beim „Pokern“ kann man viel gewinnen aber eben auch alles verlieren. Da muss jeder für sich entscheiden ob er das Risiko eingehen will und kann. Da gibt es wohl kein eindeutiges Richtig oder Falsch.

                            Gruss
                            Gandalf
                            Gruss
                            Gandalf

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                            • #15
                              Was mann darf und was man nicht darf.....

                              Guck dir den Arbeitsmarkt an es kommen etwa 100 Bewerbungen auf ein Arbeitsangebot. Denkste da kümmerts den Arbeitgeber was er tun darf und was nicht ? Manchen Menschen geht es so schlecht das sie jeden in den Arsch kriechen würden (sorry für die Ausdrucksweise). Aber trotzdem danke für die Infos ^^

                              Wollte das Theman nur mal ankratzen.
                              Die Menschen sagen immer,die Zeiten werden schlimmer.Die Zeiten bleiben gleich,die Menschen werden schlimmer.....

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