Nachdem ich nun etliche Forumsbeiträge gelesen habe möchte ich mich vorstellen.
Ich bin bald 32 Jahre alt und in der Finanzbranche als System Engineer tätig. Zu meinen Aufgaben gehören das "Engineeren" und Betreiben von Unix und Storage Systemen.
Wie Ihr in der Signatur seht habe ich schon vier Zertifizierungen. Ich persönlich sehe Zertifizierungen nicht als so wichtig an. Bei der Jobsuche ist, zumindest mit ein paar Jahren Praxis, der Abschluss der Ausbildung zum FH wesentlich wichtiger.
Bei Jobinterviews wurden die Zertifikationen zum Teil als nicht wichtig angesehen (ich wurde eh mit technischen Fragen ausgequetscht), oder als "nice to have" bewertet.
Viel wichtiger war, sich selber gut zu verkaufen, selber zu wissen was man kann. Da muss man ehrlich sein. Ein Jobprofil kann man nie zu 100% erfüllen, jedoch wenn man es gut rüberbringt, dass man lernfähig ist, ist dies schon viel wert.
Ja, ich weiss, in den letzten Jahren war es schwer eine Stelle zu finden in die man nicht zu 99% reinpasste. Die Firmen wollen einen sofort einsetzen können. Jedoch, je komplexer die Materie desto länger ist die Einarbeitungszeit sowieso...
Nun möchte ich auch ein bisschen Kritik üben. Mein Eindruck hier im Forum ist, dass sehr wenige Leute hier irgendwelche Ambitionen haben. Gut, es ist ja positiv, dass das Interesse da ist für Weiterbildung. Aber mein Eindruck ist, viele wollen nur möglichst schnell irgend ein Diplom ohne Schweiss. Der Schweiss kommt aber nach einer solchen "Schnellbleiche" meisst später bei der Jobsuche. Je länger, je mehr, wird ein FH Abschluss verlangt.
Meine zweite Kritik stimmt mich auch ein wenig traurig. Zu 90% treiben sich hier Leute aus dem MS-Windows Bereich aus. Ich kann es mir nur erklären durch die Marktdominanz von Microsoft. Klar, fast jeder hat doch einen Windows Rechner zuhause.
Auch ich habe früher die MS-Windows Flagge gehisst. Aber die Eleganz eines Unix Systems hat mich eben irgendwann gepackt. Ich durfte damals recht schnell in eine grosse Umgebung wechseln die Unix-lastig war.
Irgendwie machte es Spass an Systemen rumzuschrauben die für das Unternehmen am wichtigsten waren. Und so ist es heute noch. Es gibt nicht allzuviele grössere Firmen, bei denen die wichtigsten Systeme auf Windows laufen.
Klar braucht man länger um sich mit Unix auszukennen, aber spätestens am 25. des Monats zahlt es sich aus
Spass beiseite. Ich möchte Euch ermuntern, mal Linux (eigentlich mag ich Linux gar nicht, ist aber gut für Einsteiger) anzuschauen, die GUI beiseite zu legen, und mal in die Tiefe zu gehen.
Dann merkt Ihr, dass Ihr eben doch dem Puls der Informatik näher seid. Dir Informatik ist sehr komplex, die Komplexität wird durch die Windows GUI versteckt. Aber, Ihr werdet nach ein paar Jahren spüren, wie das Gefühl ist, wenn Ihr beim Troubleshooten sehr viel schneller seid, oder beim Designen von einer neuen Umgebung, automatisch ein Bild der neuen Umgebung vor den Augen habt..
So, genug Philosofiert. Überlegt es Euch. Es ist Eure Entscheidung.
PS.: Ich habe trotzdem noch Freunde in der Microsoft Welt
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