Wenn ihr euch für eine verantwortungsvolle und/oder Führungsaufgabe bewerbt, könntet ihr euch vor allem in grösseren Firmen mit verändertem Bewerbungsablauf konfrontiert sehen. Der Hintergrund sind unter anderem die Ergebnisse diverser Untersuchungen in den letzten Jahren.
Diese Untersuchungen haben ergeben, dass einige „alte“ Auswahlverfahren keine zuverlässige Prognose für die Eignung für eine bestimmte Stelle zulassen. Deshalb verlieren z.B. das Einstellungsgespräch oder die Bewerbungsunterlagen oft an Bedeutung.
Aufgrund dieser weltweiten Untersuchungen ist die Wahrscheinlichkeit, dass der/die beste Bewerber/Bewerberin gewählt wird in etwa wie folgt: (0.0 = Reiner Zufall / 1.0 = absolute Sicherheit der richtigen Wahl)
Kognitive Fähigkeitstests 0.45
Probezeit 0.44
Strukturiertes Interview 0.4
Assessment Center 0.37
Biographischer Fragebogen 0.37
Arbeitsproben 0.3
Bewerbungsunterlagen 0.18
Persönlichkeitstests 0.15 (z.B. Graphologie)
Konventionelles Einstellungsgespräch 0.14
Eine Kombination der Verfahren kann die Wahrscheinlichkeit bis auf über 60% erhöhen.
Ich interpretiere das so, dass Verfahren mit Praxisbezug bessere Ergebnisse erbringen. Das heisst für mich aber auch, dass reines Theoriewissen (Bei der Prüfung abgespult aber nicht wirklich im Zusammenhang verstanden) für die Jobfindung an Bedeutung verliert. Ich vermute, dass diese „praktischen“ Auswahlverfahren in Zukunft an Bedeutung gewinnen und damit für den erfolgreichen Abschluss einer Stellensuche wichtiger werden.
Also nicht erschrecken, wenn ihr „nur“ einen Job sucht und im Assessmentcenter plötzlich unter Druck gesetzt werdet. Auch darauf kann man sich teilweise vorbereiten.
Ich hoffe, der eine oder andere kann von diesen Informationen profitieren.
Gruss
Gandalf
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