ich studiere Informatik an der ZHAW und habe das letzte Semester mit dem Schreiben einer Bachelorarbeit zum Thema "Crowdfunding" verbracht.
Dabei habe ich ein Konzept bestehend aus Social Network-Website, Web-Reputationssystem und Service-Architektur erstellt. Die Anforderungen an die Crowdfunding-Software wurden in Interviews mit Investoren und Startup-Unternehmern erarbeitet und entsprechend ausgewertet. Ich habe bei der Konzipierung die Forschungsmethode des qualitativen Interviews angewendet und nach Rücksprache mit Dozent und Studiengangsleitung ging diese Vorgehensweise auch in Ordnung. Sämtliche Ergebnissse sowie die Forschungsmethode wurden in der Arbeit transparent kommuniziert.
Ich habe als Beleg für alle Behauptungen und Thesen Zitate aus der Fachliteratur verwendet und die Quellen nach APA-Standard zitiert und alle Fussnoten korrekt gesetzt.
Mein Betreuer hat mir zu dieser Konzipierung geraten und die Arbeit im Vorfeld zu Gesicht bekommen. Er hat auch nie eine Andeutung gemacht, dass die Arbeit in eine falsche Richtung läuft oder gröbere inhaltliche Schnitzer enthält.
Am 20.2. hielt ich die Schlusspräsentation der Arbeit. Anwesend waren Studiengangsleiter, Experte und Betreuer. Im Anschluss an die Präsentation wurden mir vom Experten Fragen und Einwände gestellt, die ich aber argumentativ entkräften konnte. Der Experte schien von meinen Argumenten überzeugt zu sein (am Schluss der Präsi sagte er auch ich hätte meine Sache gut gemacht). Dann kam aber zum Schluss der Präsentation mein Betreuer und behauptete, ich hätte meine Forschungsmethode nicht transparent kommuniziert und die schriftliche Arbeit würde zahlreiche interne Widersprüche enthalten. (Mit anderen Worten: die schriftliche Arbeit sei wissenschaftlich nicht korrekt.) Ich habe dies mit der Begründund verneint, dass ich während der ganzen Arbeit mich an die Vorgaben (die von ihm stammen) gehalten habe und im Kick-Off und Design Review das Vorgehen für korrekt befunden worden war.
Nun habe ich auf unserer Website festgestellt, dass die Arbeit mit einer 4.5 bewertet wurde - und damit zu den schlechtesten in diesem Jahrgang gehört.
Mein Notendurchschnitt betrug bisher 5.4 und ich hatte Aussicht, an der ZHAW ein Masterstudium zu beginnen, da dies als "Grade B-Bachelor" durchgeht. Ich habe für die Bachelorarbeit mehr Zeit verwendet als andere Studenten für ihre Masterarbeit aufbringen. Ich habe ein ganzes Regal voller Bücher gelesen und mich strikt an die Vorgaben des Betreuers gehalten.
Die Bachelorarbeit zieht mir alles runter, nun kann ich kein Masterstudium an der ZHAW beginnen.
Meiner Meinung nach ist die Benotung schlichtweg unfair. Kennt sich jemand an der ZHAW aus? Welche Möglichkeiten gibt es, sich gegen die schlechte Benotung zur Wehr zu setzen?
Kommentar